Ministerpräsidentin Malu Dreyer besuchte am 05.11.15 einen Frauenintegrationskurs des Neustadtprojekts von ARBEIT & LEBEN gGmbH.
Im Beisein des Ortsvorstehers der Neustadt, Jürgen Klomann, und der Geschäftsführerin Gabriele Schneidewind hospitierte die Ministerpräsidentin bei einer Lehreinheit und kam mit den Teilnehmerinnen ins Gespräch. Bei dem lebendigen Austausch ging es u.a. um die Frage der Arbeitsaufnahme nach dem erfolgreichen Abschluss des Sprachkurses. Viele der Teilnehmerinnen, die z. T. auch ein Studium absolvieren, wollen in Zukunft erwerbstätig sein.
Die Ministerpräsidentin war über die große Bildungsbereitschaft der Teilnehmerinnen sehr erfreut und sprach sich auch für die besondere Bedeutung der parallelen Kinderbetreuung aus.
„Sprache ist der Schlüssel für ein gutes Zusammenleben, deshalb ist der Zugang zu Sprach- und Integrationskursen so wichtig“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Die Integrationskurse, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert werden, stehen durch die Beschlüsse des Bund-Länder-Treffens zur Asyl- und Flüchtlingspolitik seit dem 24. Oktober auch Asylbewerbern und Geduldeten mit guter Bleibeperspektive offen. „Diese Öffnung war ein wichtiger Schritt, damit die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die Menschen, die sich hier integrieren wollen, auch gut integriert werden können.
Angesichts der großen Herausforderungen brauchen wir aber weitere Anstrengungen bei der Integration. Hierfür müssen alle derzeit bestehenden bürokratischen Hindernisse auf den Prüfstand, sei es beim beschränkten Zugang zu den Kursen oder auch bei der Anerkennung der Kenntnisse der Qualifizierenden“, so die Ministerpräsidentin. Es gehe darum, möglichst viele mitzunehmen und niemanden zurück zu lassen.
ARBEIT & LEBEN weitet als anerkannter Integrationskursträger aktuell seine Angebote bzgl. der neuen Regelungen aus und wird zusätzliche Kurse einrichten.
Im laufenden Integrationskurs im Mainzer Neustadtprojekt lernen 18 Frauen aus beispielsweise Syrien, Nigeria, dem Sudan oder der Türkei in 900 Unterrichtstunden mündliche Alltagssprache, die wichtigsten Regeln der deutschen Grammatik und das Verfassen von Texten oder Briefen. Hinzu kommen Unterrichtseinheiten zur deutschen Rechtsordnung, Geschichte und Kultur sowie Werten wie Religionsfreiheit, Toleranz und Gleichberechtigung. „In den Integrationskursen wird Essentielles über unsere Gesellschaft und unser Miteinander vermittelt. Das ist ein Ansatz, den wir stärken müssen“, so die Ministerpräsidentin.
Die Ministerpräsidentin verwies bei ihrem Besuch auch auf das neue mehrsprachige Informationsangebot für Flüchtlinge auf der Seite www.refugees.rlp.de. Bei einer Integrationskonferenz am 13. November werde die Landesregierung ein umfassendes Integrationskonzept vorstellen und sich dazu mit den in der Flüchtlingsarbeit tätigen Institutionen und Einrichtungen austauschen.
Quelle Fotos: von Erichsen/ © Staatskanzlei RLP