Höchste Zeit für #EqualPayDay mit dem Fokus auf #MigrantGenderPayGap

Frauen verdienen im Jahr 2024 weltweit immer noch weniger als Männer. Der Gender Pay Gap verharrt 2024 bei 18%. Wie werden zugewanderte Frauen und zugewanderte Männer, auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland bezahlt?

Zwei aktuelle Studien der IQ Fachstelle Einwanderung und Integration zeigen, dass die Gehaltsunterschiede nicht nur zwischen Männern und Frauen, sondern auch zwischen Eingewanderten und Nichteingewanderten sowie innerhalb den einzelnen Einwanderergruppen stattfindet und je höher die Qualifikation, umso höher die Gehaltsunterschiede teilweise ausfallen können. (2022: https://minor-kontor.de/migrant-gender-pay-gap/ und aktuell 2024: https://minor-kontor.de/bezahlung-engpassberufe/ ). In Anlehnung an den bereits umfassend rezipierten Gender-Pay-Gap nennt sich dieses Phänomen Migrant-Gender-Pay-Gap.

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) betrachtet sowohl das Geschlecht als auch die Migrationserfahrung von Beschäftigten in 49 Ländern und zeigt, dass eingewanderte Frauen im Schnitt 20,9 % weniger verdienen als eingewanderte Männer (ILO 2020). Aufgrund mangelnder Daten fehlt Deutschland in dieser Studie. Allerdings gibt es eine Untersuchung aus dem Jahr 2008, die den Migrant-Gender-Pay-Gap in Deutschland analysiert: Eingewanderte Männer verdienen im Schnitt 11 % weniger als nichteingewanderte Männer; bei Frauen liegt dieser Unterschied sogar bei 20 % (Aldashev et al. 2008). Insbesondere eingewanderte Frauen erfahren demnach trotz gleicher Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbsbiografie erhebliche Einbußen beim Gehalt.

Durch gezielte Maßnahmen zur Erweiterung der Kompetenzen von Menschen mit und ohne Migrationsvorteil im Erwerbsleben, damit sie bildungsadäquat und gerecht bezahlt beschäftigt werden, und zum Abbau diskriminierender Strukturen und Mechanismen, sowohl in Betrieben als auch in der Gesellschaft, macht Arbeit und Leben in verschiedenen Angeboten auf diese Ungleichberechtigung aufmerksam und unterstützt den Abbau struktureller Benachteiligung. Denn gleichberechtigte Teilhabe ist kein nice-to-have sondern existenziell für unsere Zukunft.

Informationen zu unseren Angeboten für Beschäftigte, Führungsverantwortliche und Betriebs-/Personalrät*innen finden Sie hier:

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